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Rüsselsheimer mit Hightech Neuer Opel Grandland enthüllt - ganz schön gewachsen

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Mit stattlichem Längenzuwachs entwächst der Opel Grandland der Kompaktklasse.

Mit stattlichem Längenzuwachs entwächst der Opel Grandland der Kompaktklasse.

(Foto: Opel)

Mit der zweiten Generation des Grandland wächst das SUV nicht nur deutlich. Auch ein Plattform-Wechsel sowie ein wahres Technologie-Feuerwerk sollen den Opel attraktiv machen. ntv.de hat bereits Probe gesessen.

Opel ist eine bodenständige Marke und diese Botschaft strahlen die Rüsselsheimer auch bei der Vorstellung des neuen Grandland aus, der immerhin ein wichtiger Quotenbringer im Modellprogramm sein soll. Kein Chichi in Südfrankreich oder Monaco, stattdessen dient Rüsselsheim als Ort des Erstkontakts mit dem neuen SUV der Kompaktklasse.

Futuristische Lichtspiele am Heck lassen den neuen Opel Grandland markant erscheinen, vor allem der "Opel"-Schriftzug sticht ins Auge.

Futuristische Lichtspiele am Heck lassen den neuen Opel Grandland markant erscheinen, vor allem der "Opel"-Schriftzug sticht ins Auge.

(Foto: Opel)

Achtung, hinter dieser Formulierung steckt ein bisschen Tiefstapelei. Denn mit 4,65 Metern ist der Wahl-Hesse überhaupt nicht mehr kompakt, sondern wildert schon eher im Segment darüber. Immerhin legt er 17 Zentimeter zu im Vergleich zum Vorgänger - das ist eine Ansage. In der zweiten Sitzreihe macht sich der Größenzuwachs auf dem Papier allerdings bloß in Form von zwei Zentimetern mehr Beinfreiheit bemerkbar. Das Kofferraumvolumen mit umgeklappten Rücksitzen sinkt gar marginal von 1652 auf 1640 Liter verglichen mit dem alten Modell. Kein Beinbruch allerdings in dieser Größenordnung.

Unter dem Blech ändert sich ebenfalls jede Menge. Erstmals greift Opel auf die neue STLA-Plattform zu, auf der in Zukunft viele Modelle des Stellantis-Konzerns aufbauen werden. Und damit dürfen die Kunden eine, na ja, nicht ganz neue, aber doch junge Botschaft zur Kenntnis nehmen: Dieses Chassis erlaubt zwar hochmoderne Technik für batterieelektrische Antriebe, aber beherbergt genauso konventionelle Verbrenner, was Stellantis im Vorfeld im Ungefähren gelassen hatte. Doch dazu später mehr.

Auch die Grandland-Front setzt Akzente mit dem jetzt beleuchteten Opel-Blitz. Die Marke bleibt jedenfalls nicht verborgen

Auch die Grandland-Front setzt Akzente mit dem jetzt beleuchteten Opel-Blitz. Die Marke bleibt jedenfalls nicht verborgen

(Foto: Opel)

Denn ich bin zunächst einmal ganz schön erstaunt, als ich das erste Mal vor dem neuen Grandland stehe. Der sieht nämlich nicht nur wuchtig aus, sondern bei ihm setzen die Kreativen erstmals optische Details um, die beim Conceptcars "Experimental" bereits vorweggenommen und für die Serie angekündigt wurden. So hockt der Opel-Blitz hinter einer Glasscheibe und ist illuminiert (3D-Vizor). Außerdem verfügen die LED-Pixel-Scheinwerfer endlich über so viele Pixel (50.000), dass sie die Bezeichnung auch verdienen.

Illuminationen am Heck lassen den neuen Opel insbesondere nachts aus der Masse hervorragen.

Illuminationen am Heck lassen den neuen Opel insbesondere nachts aus der Masse hervorragen.

(Foto: Opel)

Und das Heck muss ab sofort auf ein klassisches Opel-Logo verzichten. Die Rüsselsheimer sehen nämlich etwas Besseres für den Kofferraumdeckel vor, und zwar einen in kräftigem Rot erstrahlenden "Opel"-Schriftzug in großen Lettern. Und futuristisch gezeichnete LED-Schlussleuchten gibt es sowieso. Und dann wäre da ja auch noch der stylish wirkende Lackton "Impakt Copper Metallic" - somit könnte der Grandland im Gesamtpaket schon ein ganz schöner Kundenmagnet werden.

Grandland kommt mit Infotainment-Finessen

Viel Display und bequeme Sitze sollen das neue SUV aus Rüsselsheim zum Infotainment- und Reiseprofi machen.

Viel Display und bequeme Sitze sollen das neue SUV aus Rüsselsheim zum Infotainment- und Reiseprofi machen.

(Foto: Opel)

Ich bin jedenfalls neugierig und hüpfe gleich mal hinter das Steuer, wenngleich ich noch nicht fahren darf. Gleichwohl rufe ich die Innenarchitektur des neuen Peugeot 3008 vor meinem geistigen Auge auf und scanne sie nach Gleichteilen ab (gleiche Plattform und so). Und obwohl mir das Grandland-Interieur vertraut vorkommt und ich PSA-Stallgeruch wahrnehme, ist es doch eindeutig Opel bei genauem Vergleich.

Vor allem ist das Infotainment-Konzept hier ein anderes als beim 3008, dessen Screen sich dergestalt vor dem Blickfeld des Fahrers aufbaut, dass ein Head-up-Display obsolet wird. Opel setzt allerdings sehr wohl auf Infos, die in die Scheibe projiziert werden - als probates Mittel, um den Fahrer bei bester Versorgung mit den wichtigsten Daten nicht vom Verkehrsgeschehen abzulenken. Natürlich plus Touchscreen in der Mittelkonsole (16 Zoll) und einem Kombiinstrument ohne mechanische Zeiger.

Die neu entwickelten Vordersitze des Opel Grandland haben eine schmale Vertiefung, die das Steißbein entlasten soll.

Die neu entwickelten Vordersitze des Opel Grandland haben eine schmale Vertiefung, die das Steißbein entlasten soll.

(Foto: Opel)

Und dann wären da ja noch die üppigen Sessel. Mittlerweile tatsächlich eine von Opels Kernkompetenzen. Wirkt ordentlich, muss aber freilich noch erprobt werden, um valide Aussagen treffen zu können. Vor allem das neue Feature, mit dessen Hilfe angeblich das Steißbein entlastet werden soll. Ebenfalls zu erproben wäre der gepriesene Sprachassistent jetzt mit ChatGPT-Integration. Klingt zumindest schon mal verlockend.

Der Grandland tritt außerdem am, um potenziellen Kunden elektrischer Antriebe die Angst vor langen Strecken zu nehmen. Ja, man muss nicht batterieelektrisch kaufen. Aber die Aussicht auf einen hybridisierten 1,2-Liter-Benziner mit 136 PS plus 28 elektrische, im Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe integrierte Pferdchen dürften weniger Lust machen als ein rein elektrischer Antrieb mit über 200 PS analog zum Peugeot 3008.

Allerdings kommuniziert Opel die Spezifikationen der BEV-Variante bislang noch genauso wenig wie die Daten der später ebenfalls verfügbaren Ausgabe mit Plug-in-Hybrid-Antrieb. Bekannt ist allerdings, dass der Grandland in diesem Fall 85 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können soll. Und der reine Stromer soll es gar auf beachtliche 700 Kilometer bringen.

Für die Akkuladung auf 80 Prozent veranschlagt der Hersteller übrigens bloß 26 Minuten, obwohl zunächst auf eine 800-Volt-Architektur verzichtet werden soll (obwohl die Architektur das hergeben würde). Wer sich bereits auf den Grandland freut, muss bis Herbst warten - dann nämlich rollt er zu den Händlern. Gefertigt wird das ausladende Kompakt-SUV im Opelwerk Eisenach.

Quelle: ntv.de

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