Politik

Korruptionsvorwürfe gegen Iwanow Russischer Vize-Verteidigungsminister festgenommen

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Iwanow (mittig) präsentiert Putin und seinem direkten Vorgesetzten Schoigu 2018 das Modell einer Kathedrale in einem russischen Militärpark - im Hintergrund Kyrill, Patriarch von Moskau.

Iwanow (mittig) präsentiert Putin und seinem direkten Vorgesetzten Schoigu 2018 das Modell einer Kathedrale in einem russischen Militärpark - im Hintergrund Kyrill, Patriarch von Moskau.

(Foto: picture alliance/dpa)

Einem der Stellvertreter von Russlands Verteidigungsminister Schoigu wird vorgeworfen, Bestechungsgelder angenommen zu haben. Der 48-jährige Timur Iwanow ist mittlerweile festgenommen. Der in Haft ums Leben gekommene Kremlgegner Nawalny hatte ihm bereits 2022 unlautere Methoden vorgeworfen.

Mehr als zwei Jahre nach Kriegsbeginn ist in Russland einer von mehreren Vize-Verteidigungsministern festgenommen worden. Timur Iwanow werde verdächtigt, Bestechungsgelder entgegengenommen zu haben, teilte Russlands Ermittlungskomitee auf Telegram mit. Details nannte die Behörde nicht. Die Staatsagentur TASS berichtet, er werde beschuldigt, Bestechungsgelder von mindestens einer Million Rubel, also mindestens etwas weniger als 10.000 Euro, angenommen zu haben. Ihm drohen demnach bis zu 15 Jahre Haft.

Iwanow, der den Posten seit 2016 innehatte, war laut Medienberichten im Verteidigungsministerium vor allem für Bauvorhaben zuständig - darunter in der besetzten ostukrainischen Stadt Mariupol, die Russlands Armee während der Belagerung in den ersten Kriegsmonaten 2022 selbst völlig zerstört hatte.

Nawalny beschuldigte Iwanow vor zwei Jahren

Russlands Verteidigungsminister Sergei Schoigu hat insgesamt zwölf Stellvertreter. Korruptionsvorwürfe gegen den 48-jährigen Iwanow hatte nach Kriegsbeginn bereits das Team des mittlerweile in Haft ums Leben gekommenen Kremlgegners Alexej Nawalny geäußert: In einer Ende 2022 veröffentlichten Recherche beschuldigten die Kremlgegner Iwanow, er habe sich den Bau von Immobilien in mehreren russischen Regionen durch Auftragnehmer des Verteidigungsministeriums finanzieren lassen.

Auch andere Investigativmedien haben Korruptionsschemata des russischen Verteidigungsministeriums im Rahmen des Wiederaufbaus von Mariupol aufgedeckt. Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, teilte nach der Festnahme mit, Putin und Schoigu seien unterrichtet.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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