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"Die Crew hatte Angst vor ihm" Regisseurin packt über Johnny Depp aus

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So gut, wie es hier auf der gemeinsamen Promo-Tour aussah, war ihr Verhältnis offenbar nicht: Maïwenn und Johnny Depp.

So gut, wie es hier auf der gemeinsamen Promo-Tour aussah, war ihr Verhältnis offenbar nicht: Maïwenn und Johnny Depp.

(Foto: picture alliance / empics)

Mit dem französischen Historiendrama "Jeanne du Barry" kehrt Johnny Depp 2023 aus dem Gerichtssaal auf die Kino-Leinwand zurück. Der Film erhält durchaus wohlwollende Kritiken. Doch am Set war die Stimmung offenbar weniger gut, wie Regisseurin und Hauptdarstellerin Maïwenn nun verrät.

Den aufsehenerregenden Prozess gegen seine Ex-Frau Amber Heard hat Johnny Depp 2022 zwar im Großen und Ganzen gewonnen. Aber das Image des Hollywood-Stars hat im Zuge des Rosenkriegs mit seiner Schauspielkollegin dennoch gelitten. Mit dem französischen Historiendrama "Jeanne du Barry", das 2023 beim Filmfest in Cannes seine Premiere feierte, wollte er die unschönen Schlagzeilen aus seinem Privatleben allerdings hinter sich lassen und sich wieder auf seine Kernkompetenz als Leinwand-Star konzentrieren.

Das ist ihm an und für sich auch gelungen. Nicht nur der Film selbst, bei dem Maïwenn Le Besco - schlicht Maïwenn genannt - sowohl Regie führte als auch die Titelrolle verkörperte, wurde überwiegend positiv besprochen. Auch Depp selbst kam bei Kritikerinnen und Kritikern ganz gut weg - wenngleich manche bemängelten, er tue sich als König Ludwig XV. schwer damit, seinen US-amerikanischen Akzent zu verbergen.

Aber auch, wenn sich das Ergebnis durchaus sehen lassen kann, war die Stimmung am Set wohl alles andere rosig. Das plaudert Maïwenn jetzt in einem Gespräch mit der britischen Zeitung "The Independent" aus.

Starallüren und Unpünktlichkeit

"Ich muss ehrlich sein. Es ist schwierig, mit ihm zu drehen", sagt die Filmemacherin. "Die ganze Crew hatte Angst, weil er eine andere Art von Humor hat und wir nicht wussten, ob er pünktlich und fähig sein würde, seinen Text aufzusagen", ergänzt sie und fährt fort: "Ich meine, selbst wenn er pünktlich am Set war, hatte die Crew Angst vor ihm."

Depp habe jede Menge Starallüren an den Tag gelegt und sich dabei auch nicht an das Drehbuch halten wollen, gibt die 48-Jährige preis. Stattdessen habe er auf Änderungen gedrungen. "Johnny kam mit einer neuen Version des Drehbuchs an, mit der ich nicht einverstanden war. Es hat nicht funktioniert. Also haben wir die Änderungen, die er wollte, nicht übernommen, was er als Beleidigung empfand", so Maïwenn.

Während der gesamten Dreharbeiten habe Depp sich nicht an seinen Text halten wollen, sagt die Regisseurin. Mit ihr geredet habe er nur, wenn er von seiner Entourage umgeben gewesen sei. Zudem sei er häufig unpünktlich gewesen oder sogar gar nicht am Set erschienen. "Wir haben sehr viel Zeit darauf verwendet, auf Johnny zu warten", sagt Maïwenn.

Bis heute kein normales Verhältnis

Angesprochen auf Depps amerikanischen Akzent in dem französischen Film, verweist die Regisseurin abermals auf den Hollywood-Star. "Es gab keine Zeit für Proben. Ich habe darum gebeten, aber - warum auch immer - er war nicht verfügbar. Er hatte eine Trainerin, aber konnte mit ihr nicht vorab arbeiten. Ja, ich habe bemerkt, dass sein Akzent nicht perfekt war. Deshalb habe ich seinen Text ein paar Mal gekürzt. Aber das haben wir bei französischen Darstellern auch gemacht. Das kommt vor!"

Noch immer sei ihre Beziehung zu dem Schauspieler belastet, erklärt Maïwenn. "Seit dem Dreh gibt es kein normales Verhältnis mehr", so die Filmemacherin. "Johnny ist für mich ein großes Genie, aber er lebt in einer anderen Welt. Ich kann mit ihm nicht kommunizieren."

Quelle: ntv.de, vpr

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