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Betrugsprozess in München Frau zahlt angeblichem Hellseher Millionensumme

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Der 47-jährige Angeklagte soll seit 2011 den Aberglauben der Geschädigten ausgenutzt und ihr mehr als eine Million Euro abgezogen haben.

Der 47-jährige Angeklagte soll seit 2011 den Aberglauben der Geschädigten ausgenutzt und ihr mehr als eine Million Euro abgezogen haben.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ein selbst ernannter Hellseher gaukelt einer Frau vor, Unglücke verhindern zu können. Sein mutmaßliches Opfer glaubt ihm - und zahlt über die Jahre hinweg 1,6 Millionen Euro an ihr "Medium". Nun muss sich der 47-Jährige vor dem Landgericht München wegen Betruges verantworten.

Jahrelang soll ein Mann den Aberglauben einer wohlhabenden Frau ausgenutzt und sie so um eine Millionensumme gebracht haben. Vor dem Landgericht München II beginnt der Prozess gegen einen Mann, der sich als Hellseher ausgegeben und die Frau in den vergangenen Jahren um fast 1,6 Millionen Euro geprellt haben soll.

Laut Staatsanwaltschaft spielte der 47-Jährige seinem mutmaßlichen Opfer vor, ein Medium zu sein, das Segen bringen und Schande von ihr und ihrer Familie fernhalten könne. Unglücke wurden demnach zu einer Art Drohkulisse. Vorgeblich um diese zu verhindern, soll er geheimnisvolle Rituale durchgeführt haben, bei denen sie beten musste.

Die Ermittler schließen nicht aus, dass in dem Wasser, das der Angeklagte seinem Opfer regelmäßig gegeben haben soll, Substanzen waren, die die Wahrnehmung der Frau beeinträchtigten. Er soll der Frau außerdem eingeredet haben, ihr Ehemann betrüge sie und habe ein Verhältnis. Um diese angebliche Untreue nachzuweisen, soll der Mann Geld verlangt haben.

Mitangeklagt wegen gewerbsmäßigen Betrugs in 62 Fällen ist die 39 Jahre alte Ehefrau des 47-Jährigen. Jahrelang soll das Paar die Frau ausgebeutet haben, die ersten Taten gehen laut Staatsanwaltschaft in das Jahr 2011 zurück. Angeklagt sind aber nur Vorfälle seit 2018.

Quelle: ntv.de, gri/dpa

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