Wirtschaft

Um fast 20 Prozent Gaspreise in Deutschland steigen wieder

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Wer einen neuen Gasversorgungsvertrag abschließt, muss mit höheren Kosten rechnen.

Wer einen neuen Gasversorgungsvertrag abschließt, muss mit höheren Kosten rechnen.

(Foto: picture alliance / MAXPPP)

Seit Anfang April gilt in Deutschland wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz für Gas. Unter anderem das führt zu mitunter deutlich höheren Preisen für die Kunden. Experten raten dazu, jetzt für die kommende Heizperiode vorzusorgen.

Die Gaspreise für Neukunden in Deutschland sind wieder deutlich gestiegen. Wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe in Berufung auf eine ihnen vorliegende Auswertung des Vergleichsportals Verivox berichten, müssen Verbraucher, die einen Neuvertrag bei einem Versorger abschließen, rund einen Cent mehr pro Kilowattstunde ausgeben als noch vor vier Wochen. Als Gründe für die höheren Gaspreise für Neukunden sehen die Verivox-Experten demnach anziehende Großhandelspreise sowie den seit April wieder geltenden regulären Mehrwertsteuersatz.

Ein Neukunden-Haushalt zahlte demnach mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) im März 2024 im bundesweiten Durchschnitt noch rund 6,5 Cent pro kWh. Derzeit liege das günstigste Angebot im Bundesschnitt bei rund 7,6 Cent/kWh. Das entspricht Verivox zufolge einem Anstieg von rund 17 Prozent. Für die Analyse wurden laut des Portals Gas-Neukundentarife mit zwölfmonatiger Preisgarantie inklusive Boni verglichen.

Zur Entlastung der Haushalte wegen der hohen Energiepreise hatte die Mehrwertsteuer seit Oktober 2022 nur 7 statt 19 Prozent betragen. Eine Musterfamilie mit einem jährlichen Gasverbrauch von rund 20.000 Kilowattstunden wurde dadurch um durchschnittlich 426 Euro entlastet. Nun wird wieder der volle Mehrwertsteuersatz fällig.

Leichter Anstieg beim Großhandel

Die Großhandelspreise für Erdgas in Europa lagen Verivox zufolge Anfang des Jahres noch bei unter 3 Cent/kWh und schwankten dann um die Marke von 2,5 Cent/kWh. "In den letzten Wochen war bereits ein leichter Anstieg zu beobachten und vor einer Woche ist der Spotmarktpreis wieder über 3 Cent/kWh gestiegen. Diese Preisbewegung wirkt sich direkt auf die Angebote für Neukunden aus, da die Gasversorger im Wettbewerb besonders scharf kalkulieren", sagte Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.

Das Vergleichsportal empfiehlt Gaskunden, jetzt einen festen Gaspreis für die kommende Heizperiode festzumachen. "Die Großhandelspreise für Erdgas und damit auch die Angebote für Haushalte können durchaus noch weiter steigen. Wer jetzt einen günstigen Gastarif mit Preisgarantie abschließt, kann sich das aktuelle Preisniveau noch für die kommende Heizperiode sichern", fuhr Storck fort.

Quelle: ntv.de, lme/AFP

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