Politik

Selenskyj dankbar für Votum US-Hilfen für Ukraine: Westen jubelt, Russland wütet

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Das Ja des US-Repräsentantenhauses für Ukraine-Hilfen in Milliardenhöhe hält dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zufolge "die Geschichte auf dem richtigen Weg". Bundesaußenministerin Baerbock spricht von einem "Tag der Zuversicht". Russland hingegen beschwört noch mehr Kriegstote herauf.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem US-Repräsentantenhaus für die Billigung milliardenschwerer Ukraine-Hilfen gedankt. Er sei beiden Parteien sowie persönlich dem republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, "dankbar für die Entscheidung, die die Geschichte auf dem richtigen Weg hält", teilte er kurz nach der Abstimmung auf X mit. "Demokratie und Freiheit werden immer eine globale Bedeutung haben und niemals scheitern, solange Amerika hilft, sie zu schützen." US-Präsident Biden bedankte sich ebenfalls bei den Abgeordneten der Kammer und forderte den Senat auf, nun schnell zu handeln.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sprach von einem "Tag der Zuversicht für die Ukraine und Europas Sicherheit". "Die Herzen der wichtigsten Ukraine-Unterstützer schlagen wieder im Takt", schrieb die Grünen-Politikerin auf X. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg lobte das Votum als Investition in die Sicherheit der NATO-Staaten. "Die Ukraine nutzt die von NATO-Verbündeten bereitgestellten Waffen, um die russischen Gefechtsfähigkeiten zu zerstören", so Stoltenberg. "Das macht uns alle sicherer, in Europa und Nordamerika." Die Abstimmung sei auch ein Zeichen, dass es in den USA weiter eine parteiübergreifende Unterstützung für die Ukraine gibt.

"Mit Unterstützung kann und wird die Ukraine gewinnen"

Großbritanniens Außenminister David Cameron begrüßte ebenfalls die Entscheidung des US-Repräsentantenhauses. Das sei ein wichtiger Schritt nach vorn, teilte Cameron auf X mit. Sollte Russlands Präsident Wladimir Putin jemals an der Entschlossenheit des Westens gezweifelt haben, die Ukraine zu unterstützen, zeige ihm das, dass "unser gemeinsamer Wille ungebrochen ist". "Mit Unterstützung kann und wird die Ukraine gewinnen."

Auch aus den baltischen Staaten kamen positive Reaktionen. "Großartiger Tag für die freie Welt, großartiger Tag für die Ukraine", schrieb Lettlands Staatspräsident Edgars Rinkevics auf X. "Dieses Votum fördert die Sicherheit in Europa und im euroatlantischen Raum." Estlands Regierungschefin Kaja Kallas bezeichnete die Billigung als eine "entscheidende und richtige Entscheidung". "Ich hoffe, diese Abstimmung ermutigt alle Verbündeten, ihre Lager zu durchsuchen und mehr zu tun." Litauens Staatschef Gitanas Nauseda betonte: "Es ist ein großer Schritt in Richtung Sieg, und alle Verbündeten sollten damit weitermachen, die Ukraine zu unterstützen."

Russland kritisiert Abstimmung

Aus Russland hieß es indes, die bewilligte Militärhilfe für die Ukraine werde das Land weiter in den Ruin treiben. "Die Entscheidung, der Ukraine Hilfe zu leisten, war erwartbar und wurde vorhergesagt. Sie wird die Vereinigten Staaten von Amerika weiter reich machen und die Ukraine weiter zugrunde richten, sie wird zu noch mehr toten Ukrainern führen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen staatlichen Nachrichtenagentur TASS zufolge. Moskau hatte Kiew immer wieder vorgeworfen, den Kampf mit westlicher Hilfe führen zu wollen, bis kein Ukrainer mehr übrig sei. Die westlichen Waffenhilfen verlängerten den Krieg, hieß es.

Das US-Repräsentantenhaus hatte nach monatelanger Blockade ein milliardenschweres Hilfspaket für die Ukraine gebilligt. Die Parlamentskammer verabschiedete einen entsprechenden Gesetzentwurf, der rund 61 Milliarden US-Dollar (57 Milliarden Euro) für Kiew enthält. Die nötige Zustimmung des Senats steht noch aus, gilt aber als sicher.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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