Fußball

Aufstieg fast unmöglich BVB-Leihgabe trifft ganz tief ins HSV-Herz

Seit mehr als neun Liga-Stunden ohne Gegentor: Holstein Kiel.

Seit mehr als neun Liga-Stunden ohne Gegentor: Holstein Kiel.

(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)

Der HSV droht zum Zweitliga-Dino zu werden: Mit der 0:1-Niederlage im Nord-Derby gegen Holstein Kiel liegt der Rückstand auf den Relegationsplatz mittlerweile bei sechs Punkten. Der Gegentreffer der Störche fällt zur Unzeit: mitten in die Hamburger Drangphase.

Kein Tempo, keine Punkte, keine Hoffnung mehr: Der Hamburger SV hat gegen Angstgegner Holstein Kiel die nächste Pleite eingesteckt und kann den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga fast schon wieder abhaken. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart verlor nach einer insgesamt enttäuschenden Vorstellung mit 0:1 (0:0) gegen den Tabellenführer und hat nun schon sechs Punkte Rückstand auf Fortuna Düsseldorf auf dem Relegationsrang und zudem das deutlich schlechtere Torverhältnis - bei noch vier ausstehenden Spielen.

Die BVB-Leihgabe Tom Rothe (59.) traf für die erneut starken Kieler und riss die HSV-Fans ausgerechnet im 100. Zweitliga-Heimspiel des Klubs aus allen Träumen. Der taumelnde Traditionsklub zeigte auch in Überzahl nach der Gelb-Roten Karte für Lewis Holtby (73., wiederholtes Foulspiel) viel zu wenig. Düsseldorf hatte am Nachmittag 1:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth gewonnen.

Gegen keinen anderen Verein blieb der HSV in der 2. Liga so oft sieglos und kassierte so viele Gegentore wie gegen die Schleswig-Holsteiner. Und so geht das Märchen der Kieler weiter: Nach dem sechsten Sieg in Serie ohne Gegentor fliegen die Störche dem ersten Bundesliga-Aufstieg der Vereinsgeschichte entgegen. Der HSV hingegen dürfte auch im sechsten Anlauf bei seiner Mission scheitern und könnte in der nächsten Saison zum "Zweitliga-Dino" werden.

Holtby sieht Rot

"Wir brauchen eine überragende Leistung und ein gutes Ergebnis", hatte Baumgart vor der Partie gesagt, doch zunächst war Kiel vor 57.000 Zuschauern - darunter Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther - das bessere Team. Die Hausherren, bei denen Mittelstürmer Robert Glatzel in die Startelf zurückkehrte, taten sich schwer, zu richtig guten Chancen zu kommen. Das Fehlen des angeschlagenen Mittelfeld-Antreibers Laszlo Benes machte sich durchaus negativ bemerkbar.

Kiel agierte aus einer gut organisierten Defensive, kam zu einigen vielversprechenden Möglichkeiten und forderte kurz vor der Halbzeit einen Handelfmeter, doch Schiedsrichter Sascha Stegemann zeigte nicht auf den Punkt, obwohl er sich die Bilder am TV-Gerät an der Seitenlinie noch einmal angeschaut hatte.

Der HSV kam dann mit ordentlich Wucht aus der Kabine, doch ausgerechnet in dieser Drangphase stach Kiel zu. Nach einer Ecke bediente der ehemalige Hamburger Holtby Rothe, der wunderbar abschloss. HSV-Keeper Matheo Raab protestierte wild, dass er bei der Ecke behindert worden sei - doch Stegemann entschied auf Tor. Mit einem Mann mehr auf dem Platz versuchte der HSV noch einmal den Druck zu erhöhen, doch der Aufstieg dürfte nun zur "Mission Impossible" werden.

Quelle: ntv.de, ses/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen