Politik

Treffen mit Hamas-Chef Hanija Erdogan: Palästinensische Einheit "ist Weg zum Sieg"

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Der in Katar lebende Terroristenführer Hanija zu Besuch beim türkischen Präsidenten Erdogan.

Der in Katar lebende Terroristenführer Hanija zu Besuch beim türkischen Präsidenten Erdogan.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Aus seiner Unterstützung für die Hamas macht der türkische Präsident Erdogan keinen Hehl. In Istanbul trifft er sich nun mit dem Anführer der Terrororganisation. Bei dem Gespräch soll sich Erdogan für eine Waffenruhe eingesetzt und die Palästinenser zugleich zur Einheit aufgerufen haben.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Palästinenser zur "Einheit" im Angesicht des Krieges im Gazastreifen aufgerufen. "Einheit und Lauterkeit" seien "die stärkste Antwort auf Israel und der Weg zum Sieg", sagte Erdogan nach Angaben des türkischen Präsidialamts in Istanbul nach einem Treffen mit dem Chef der radikalislamischen Hamas-Organisation, Ismail Hanija. Israel dürfe im Gaza-Krieg "kein Gelände gewinnen".

Die beiden sprachen zudem über humanitäre Hilfe für Gaza sowie über eine Waffenruhe, wie der staatliche Rundfunk TRT nach Abschluss des Gesprächs berichtete. Das etwa zweistündige Treffen habe in Erdogans Büro im Dolmabahce-Palast stattgefunden. Daran teilgenommen hatten laut Bericht auch Außenminister Hakan Fidan sowie Geheimdienst-Chef Ibrahim Kalin.

Die Türkei habe sich während des Treffens für diplomatische Bemühungen mit dem Ziel einer sofortigen Waffenruhe eingesetzt, ergänzte Erdogans Büro in einer Mitteilung auf X. In der Mitteilung nicht erwähnt wurden die israelischen Geiseln in Gaza.

Trotz Erdogans Verbalattacken gegen die Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hatte die Türkei sich zuletzt verstärkt darum bemüht, eine vermittelnde Rolle im Gaza-Krieg einzunehmen. So hatte auch Außenminister Hakan Fidan bei einem Besuch in Katar am Mittwoch Hanija getroffen. Dabei war es türkischen Medien zufolge auch um die Freilassung israelischer Geiseln aus Gaza gegangen.

Erdogan unterstützt die Hamas öffentlich. Er hatte das Massaker der Islamisten mit 1200 Toten in Israel am 7. Oktober zwar verurteilt. Die dafür verantwortliche Hamas-Terrororganisation hatte er aber später wiederholt als Befreiungsorganisation bezeichnet. Einmal mehr hatte Erdogan diese Woche Netanjahu attackiert und dem israelischen Regierungschef vorgeworfen, ein "Massaker" im Gazastreifen zu begehen. Israel hatte die Äußerungen Erdogans wiederholt entschieden zurückgewiesen.

Quelle: ntv.de, mdi/AFP/dpa

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