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Folgen weitere Vorfälle? China schickt 21 Kampfjets in Taiwans Nähe

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Ein chinesischer Kampfjet fliegt bei einer Militärparade in Peking.

Ein chinesischer Kampfjet fliegt bei einer Militärparade in Peking.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

In regelmäßigen Abständen schickt China seine Kampfjets in die Nähe von Taiwan. Nun kommt es erneut zu einem Vorfall: Das Verteidigungsministerium der Insel zählt gleich 21 Militärflugzeuge, einige überqueren die inoffizielle Seegrenze. Experten rechnen mit weiteren Machtdemonstrationen.

Taiwan hat nach eigenen Angaben 21 chinesische Militärflugzeuge in der Nähe der Insel gesichtet. 17 der Flugzeuge hätten die als Mittellinie bezeichnete inoffizielle Seegrenze überquert, erklärte das Verteidigungsministerium in Taipeh, einen Monat vor dem Amtsantritt des Anfang des Jahres gewählten Präsidenten Lai Ching-te. Die taiwanische Armee beobachte die Aktivitäten und setze "geeignete Mittel ein, um entsprechend zu reagieren", hieß es weiter.

China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Seit einigen Jahren schickt China regelmäßig Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe in die Nähe der Insel.

In den kommenden Wochen mehr Machtdemonstrationen?

Am Freitag hatte China zwei Flugrouten in Betrieb genommen, die dicht an den von Taiwan beanspruchten Inseln Kinmen und Matsu vorbeiführen. Taiwans Luftfahrtbehörde kritisierte die Maßnahme und sprach von einem Sicherheitsrisiko.

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China zeigt laut Beobachtern auch wegen gemeinsamer Militärübungen der USA und der Philippinen, die für Montag im Südchinesischen Meer geplant sind, verstärkt Präsenz. Die beiden Länder rücken mit ihren Übungen "immer näher an die Straße von Taiwan" heran, sagte der Politikexperte Wen-ti Sung. Teile des Seegebiets sind zwischen den Anrainerstaaten umstritten.

Beobachter rechnen bis zum 20. Mai mit weiteren Machtdemonstrationen Pekings. Dann soll der designierte taiwanesische Präsident Lai sein Amt antreten. Die Beziehungen zwischen Peking und Taipeh sind seit der Präsidentschaftswahl Mitte Januar besonders angespannt: Die chinesische Regierung stuft Wahlsieger Lai als "Separatisten" ein und warnte, er werde "Krieg und Niedergang" hervorrufen.

Quelle: ntv.de, ses/AFP

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