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Nach Explosionen in Isfahan Irans Außenminister: Kein Angriff auf Israel geplant

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Straßenbild in Teheran: Bei Handlungen gegen die Interessen des Irans werde sein Land "sofort und bis zum Maximum" antworten, so Amir-Abdollahian.

Straßenbild in Teheran: Bei Handlungen gegen die Interessen des Irans werde sein Land "sofort und bis zum Maximum" antworten, so Amir-Abdollahian.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Teheran bemüht sich nach Explosionen in der Region Isfahan weiterhin, den Vorfall kleinzureden. Abgeschossene Drohnen bezeichnet Außenminister Amir-Abdollahian als Kinderspielzeug. Einen Gegenangriff auf Israel sieht der Iran seiner Aussage nach derzeit nicht vor.

Der Iran plant nach Angaben von Außenminister Hossein Amir-Abdollahian derzeit keinen Vergeltungsangriff gegen Israel. "So lange das israelische Regime keine neuen Abenteuer gegen die Interessen des Iran plant, werden wir nicht antworten", sagte Amir-Abdollahian am Freitag im US-Nachrichtensender NBC News.

In der iranischen Region Isfahan hatten sich in der Nacht zum Freitag Explosionen ereignet. US-Medien berichteten unter Berufung auf Regierungskreise in Washington, dass Israel für die Explosionen verantwortlich gewesen sei. Die Detonationen schürten die Angst vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten. Die Außenminister der G7-Staaten riefen die Konfliktparteien am Freitag auf, "eine weitere Eskalation" zu vermeiden.

Was in der Nacht zum Freitag passiert sei, "war kein Angriff", sagt der iranische Außenminister in dem Interview mit NBC News. "Es handelte sich um den Flug von zwei oder drei Multikoptern, die den Spielzeugen entsprechen, die unsere Kinder im Iran benutzen." Sollte Israel aber versuchen, "eine andere Handlung gegen unsere Interessen" auszuführen, werde der Iran "sofort und bis zum Maximum" antworten, sagte Amir-Abdollahian weiter.

Israel hält sich bedeckt

Zuvor hatte der Iran erklärt, die Explosionen seien nicht auf einen Angriff aus dem Ausland zurückzuführen. Es habe sich um einen "missglückten und demütigenden Versuch" gehandelt, Drohnen über die Region fliegen zu lassen, die erfolgreich abgeschossen worden seien, hatte ein Sprecher der Raumfahrtbehörde erklärt.

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US-Fernsehsender hatten unter Berufung auf Regierungskreise in Washington berichtet, es habe sich um eine israelische Vergeltungsaktion für den massiven Angriff des Iran auf Israel am vergangenen Wochenende gehandelt. Eine Quelle im US-Kongress bestätigte die Angaben. Israel kommentierte die Vorgänge nicht. Beobachtern zufolge üben sich beide Seiten in Zurückhaltung, um die Spannungen nicht weiter anzuheizen.

Israel hatte zuvor gewarnt, es werde auf den iranischen Großangriff vom vergangenen Wochenende reagieren, bei dem Israel erstmals direkt vom Iran beschossen worden war. Der Iran ist ein wichtiger Unterstützer der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und der Hisbollah-Miliz im Libanon. Israel geht seit dem Angriff der Hamas auf das Land am 7. Oktober massiv gegen die Palästinenserorganisation im Gazastreifen vor.

Quelle: ntv.de, mdi/AFP

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