Fußball

Was lief mit Russland-Millionen? Vitesse Arnheim steigt nach 18-Punkte-Abzug ab

Arnheim-Profis nach der 0:6-Klatsche bei der PSV Eindhoven.

Arnheim-Profis nach der 0:6-Klatsche bei der PSV Eindhoven.

(Foto: IMAGO/Pro Shots)

Über viele Jahre fällt Vitesse Arnheim unter anderem mit seiner Nähe zum FC Chelsea auf, viele Talente des Premier-League-Klubs sammeln Spielpraxis in den Niederlanden. Wegen massiver Verstöße kassiert der Erstligist eine drastische Strafe - und nimmt diese einsichtig zur Kenntnis.

Der niederländische Fußball-Erstligist Vitesse Arnheim ist nach Verstößen gegen die Lizenzbestimmungen mit einem Abzug von 18 Punkten bestraft worden, der Abstieg aus der Eredivisie ist damit besiegelt. Zum ersten Mal seit 35 Jahren muss Arnheim in der kommenden Saison in der Eerste Divisie antreten. Der Traditionsklub, Pokalsieger von 2017, legt keinen Einspruch gegen die Rekordstrafe ein.

Vier Spiele vor dem Saisonende lag Vitesse bereits am Tabellenende. Die Härte der Strafe begründete der niederländische Fußballverband KNVB mit der "außergewöhnlichen Schwere und dem Ausmaß" der Lizenzverstöße. Der Verein habe bei der Untersuchung des Falls, in dem auch der frühere Chelsea-Boss Roman Abramowitsch eine Rolle spielt, "falsche Informationen" geliefert und Informationen zurückgehalten.

Das Ministerium für Wirtschaft und Klima untersucht die Verbindungen zwischen Vitesse und Abramowitsch vor dem Hintergrund der EU-Sanktionen gegen den Russen. Der Lizenzierungsausschuss komme nach einem Untersuchungsbericht zu dem Schluss, "dass es Hinweise darauf gibt, dass Abramowitsch Kontrolle über Vitesse hat oder hatte und dass Risiken von Sanktionsverstößen und Geldwäsche bestehen", teilte der Verband mit. Weitere Sanktionen behielt sich der KNVB vor.

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Ein Geschäftspartner von Abramowitsch war in den 2010er-Jahren groß bei Vitesse eingestiegen, zwischen Chelsea und dem niederländischen Erstligisten entwickelte sich eine langjährige Partnerschaft. Zahlreiche Talente der Londoner liefen zwischenzeitlich für Arnheim auf, unter anderem der inzwischen für Manchester United aktive englische Nationalspieler Mason Mount.

"Obwohl das ein dunkler Tag für jeden ist, der sich um Vitesse sorgt, ist das die harte Realität", sagte Arnheims Interimsgeschäftsführer Edwin Reijntjes. Immerhin habe der Klub die Möglichkeit, die Lizenz zu behalten, "auch dies hing am seidenen Faden". Durch den historischen Punktabzug - eine härtere Strafe hat es im niederländischen Fußball bislang nie gegeben - hat Vitesse einen Minuspunkt auf dem Konto. In der Rückrunde gab es in 13 Spielen nur einen einzigen Sieg, am vorigen Wochenende ging Arnheim beim designierten Meister PSV Eindhoven mit 0:6 unter.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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