Fußball

Kein Platz in der FCB-Startelf Tuchel erklärt seinen "Stress" mit Thomas Müller

Tuchel und Müller während einer Trainingseinheit vor dem Arsenal-Spiel.

Tuchel und Müller während einer Trainingseinheit vor dem Arsenal-Spiel.

(Foto: IMAGO/Sven Simon)

In der Bundesliga ist Thomas Müller für den FC Bayern zuletzt unverzichtbar, in der Champions League ist der 34-Jährige jedoch außen vor. Trainer Thomas Tuchel gibt Einblick in den Austausch darüber - und hofft, dass das Verhältnis der beiden dieser Belastung standhält.

Louis van Gaal prägte beim FC Bayern einst einen Satz, der seitdem zur Legende geworden ist. "Müller spielt immer", sagte der Niederländer, dessen Zeit in München schon etwas zurückliegt: Im April 2011 wurde van Gaal beurlaubt, das ist 13 Jahren und 10 Trainerwechsel beim deutschen Fußball-Rekordmeister her. Thomas Müller ist geblieben, mit seinen inzwischen 34 Jahren jedoch längst nicht mehr die uneingeschränkte Stammkraft wie damals. In den beiden Champions-League-Viertelfinalspielen gegen den FC Arsenal kam der Offensivspieler sogar überhaupt nicht zum Einsatz - und saß somit 180 Minuten auf der Bank.

Trainer Thomas Tuchel setzt jedoch darauf, dass der zwölffache Bundesliga-Champion ihm das nicht allzu übel nimmt. "Ich hoffe, dass unsere Beziehung so offen und ehrlich und wertschätzend ist, dass sie auch das aushält. Dass er das nicht mag, ist völlig klar. Dass ich das nicht mag, ist auch klar, weder ihm vorher zu erklären, noch danach zu versuchen, ihn aufzumuntern", erzählte Tuchel vor dem Bundesliga-Gastspiel am Samstag (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) beim 1. FC Union Berlin aus dem Innenleben der Mannschaft. In der Liga stand Müller seit dem 22. Spieltag zuletzt achtmal nacheinander in der Startaufstellung.

Was solle er Müller, in der Champions League bislang in nur drei von zehn Partien in der ersten Elf, auch "groß sagen am Tag danach? Da wird ihn nix glücklich machen, was ich ihm zu sagen habe. Es geht dann darum, darauf zu vertrauen, dass unsere Beziehung stark genug ist und das aushält", erklärte Tuchel, der für Müller in der Offensive gegen den FC Arsenal keinen Platz hatte. Damit muss der Routinier weiter auf seinen 150. Einsatz in der Königsklasse des Fußballs warten.

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Er treffe sportliche Entscheidungen, das sei "nichts Persönliches", betonte Tuchel. "Das soll auf gar keinen Fall eine Abwertung seiner Leistung und seines Status sein. Er ist professionell genug, das immer wieder wegzustecken." Wie professionell, das könne man tags darauf im Training der Reservisten sehen, bemerkte Tuchel. Da gebe Müller Gas und habe Freude. "Dann weiß er auch, warum es die Karriere ist, die er hat."

Sein Jubiläumsspiel in der Champions League dürfte Müller ohnehin noch bestreiten. Tuchel verwies am Rande des Rückspiels gegen Arsenal am Mittwoch darauf, dass im Halbfinale ja noch zwei Partien ausstünden. Aber vielleicht kommt nach den Duellen gegen Real Madrid sogar noch eine dritte Möglichkeit hinzu: das Finale in Wembley am 1. Juni.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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