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Emilio grüßt vom Erfolgsgipfel "Ich wollte schon immer ein Popstar sein"

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Emilio ist in der neuen Staffel "Sing meinen Song" dabei.

Emilio ist in der neuen Staffel "Sing meinen Song" dabei.

(Foto: Emio Presse by Denisse Ariana Perez)

Die bisherigen Laufbahn-Eckdaten von Emilio sind schon beeindruckend. Auf zwei künstlerischen Hochzeiten gleichermaßen erfolgreich tanzend, zeigt die Karrierekurve des 27-jährigen Wahl-Münchners mit Berliner Wurzeln nun schon seit einigen Jahren steil nach oben. Egal, ob als Schauspieler ("Rheingold", "4 Blocks", "Warrior Nun", "60 Minuten") oder als Sänger ("Roter Sand", "1996"): Der einstige Karate-Champ (Emilio erkämpfe sich im Jahr 2010 den deutschen Meistertitel) ist überall auf der Überholspur unterwegs.

Auch in diesem Jahr lässt Emilio nicht locker. Nach seiner Teilnahme beim musikalischen Erfolgsformat "Sing meinen Song" (die neue Staffel läuft ab 23. April bei Vox) bringt der gebürtige Hauptstädter am 19. April sein drittes Studioalbum "Blessings" an den Start. Kurz vor der Veröffentlichung des neuen Soundschaffens trafen wir uns mit Emilio zum Interview und sprachen über alte Narben, Businessstress im Hier und Jetzt und neue Freunde.

ntv.de: Emilio, dein am 19. April erscheinendes neues Album trägt den Titel "Blessings". Verbindest du besonders starke Glücksgefühle und Erinnerungen mit den neuen Songs?

Emilio: Ich fühle mich in der Tat gerade total "blessed". Ich bin super zufrieden mit meinem Leben und all den Dingen, die um mich herum passieren. Inhaltlich bewegt sich das Album in zwei Welten. In der ersten Hälfte geht es um die Vergangenheit und um den Weg ins Hier und Jetzt. Dabei spielen natürlich auch negative, schmerzvolle und emotionale Erfahrungen eine große Rolle. Aber auch diese Erfahrungen können "Blessings" sein, wenn man nicht die Augen verschließt und bereit ist, aus seinen Fehlern zu lernen.

In dem Song "Was Du Machst" singst du über den "alten" Emilio. Wie würdest du den Emilio von damals beschreiben?

Der war einfach noch nicht erwachsen. Der war sehr unreif und hat viele Fehler gemacht. Ich denke, dass ich in dem Song schon sehr detailliert beschreibe, was früher bei mir nicht so gut gelaufen ist. Aber jeder geht seinen Weg. Glücklicherweise bin ich innerhalb meines Reifungsprozesses irgendwann an den Punkt gekommen, wo ich mir die Frage gestellt habe, was ich mir für mein zukünftiges Leben vorstelle.

Emilios Album "Blessings" erscheint am 19. April.

Emilios Album "Blessings" erscheint am 19. April.

(Foto: Denisse Ariana Pérez)

Gab es diesbezüglich ein prägendes Erlebnis?

Nein, das war eigentlich ein Prozess. Es gab einige Momente, in denen ich kurz davor war, falsch abzubiegen. Glücklicherweise ist es aber nie so weit gekommen.

Musikalisch stellst du dich sehr breit auf, bewegst dich mit deiner Mixtur aus Pop, Hip Hop und Elektro am Puls der Zeit und versprühst einen beinahe durchgehend positiven Sound. Entsteht diese Musik einfach ganz automatisch, wenn du und dein Team zum kreativen Austausch zusammenkommen?

In gewisser Weise entsteht die Musik ab einem gewissen Punkt ganz automatisch. Wenn wir uns treffen, dann fungieren wir wie eine echte Band, die sich zum Jammen trifft und in der man sich gegenseitig mit Ideen füttert. Irgendwer nimmt ein Instrument in die Hand und dann geht es los. Wir arbeiten da ganz aus dem Bauch heraus und lassen uns dann von der Musik treiben.

Wenn es um Musik geht, denken Leute gerne in Schubladen. In welche Schublade würde deine Musik reinpassen?

Emilio auf RTL+
Emilios neues Album heißt "Blessings"

(Foto: Denisse Ariana Perez)

Auf der Suche nach Musik von Emilio? Songs, Alben und Infos von ihm gibt es auf RTL+ Musik.

Das ist sehr schwer zu beantworten. Ich weiß immer gar nicht was ich antworten soll, wenn mich Leute fragen, was ich denn so für Musik mache. Ich wollte schon immer ein Popstar sein und Popmusik machen. Am Ende steht Pop ja auch nur für "popular". So sehe ich das dann auch. Ich möchte einfach populäre Musik machen.

Welche Einflüsse und Inspirationsquellen helfen dir dabei?

Ich bin schon sehr offen, wenn es um Musik geht. Ich höre viel Musik und da bleibt natürlich auch immer viel hängen. Ich sammle viele Ideen und treffe mich dann irgendwann mit meinen Jungs zum Austausch (Emilio arbeitet mit dem Producer-Duo Truva aus München und den Songschreibern Megaloh, Chima Ede und Laszlo zusammen). Das ist ein ganz natürlicher Prozess. Meist habe ich dann auch inhaltlich schon eine klare Linie vor Augen.

Mir persönlich gefällt der Song "Cacio E Pepe" sehr gut. Der Track kommt musikalisch unheimlich entspannt daher. Inhaltlich hingegen geht es um das genaue Gegenteil. Du beschäftigst dich mit der Schnelllebigkeit des Business und deinem permanent vollen Terminkalender. Stellt diese Rastlosigkeit die für dich persönlich größte Herausforderung dar?

Ja, wahrscheinlich schon. Das macht schon was mit einem, wenn man nie länger als 48 Stunden am Stück daheim sein kann. Ich lebe irgendwie aus dem Koffer und das ist nicht immer so einfach.

In dem Song wendest du dich auch an deinen kleinen Sohn und an deine Lebenspartnerin Jenny Augusta, die beruflich als Moderatorin unterwegs ist. Hilft es, wenn der Partner ein ähnlich zeitintensives Berufsleben hat, oder macht es die Sache nur komplizierter?

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Es gibt da sicherlich zwei Seiten. Einerseits hilft es natürlich, da der Partner genau weiß, wie es einem geht und was der Job einem abverlangt. Auf der anderen Seite macht es das Zusammenleben natürlich nicht einfacher, weil beide Parteien viel unterwegs sind. Glücklicherweise kriegen wir das aber ganz gut hin. Wir finden immer mal wieder Lücken in unseren Terminkalendern, in denen wir uns dann sehen können. Das funktioniert schon irgendwie.

Du hast auch einen kleinen Sohn. Würdest du dir manchmal wünschen einen ganz normalen Job zu haben, mit mehr Zeit für dich und die Familie?

Nein, nicht wirklich. Ich versuche mich diesbezüglich auf die positiven Dinge zu fokussieren. Durch den Job genieße ich viele Privilegien. Ich kann beispielsweise meine Familie finanziell unterstützen und dafür sorgen, dass es uns einfach gut geht. Das allein ist schon viel wert.

Was hält dich, umgeben von all den Job-Privilegien, davon ab, die Bodenhaftung zu verlieren?

Das ist in erster Linie meine Familie. Ich bin keiner, der auf Partys geht oder in bestimmten Szenen rumhängt. Wenn ich nach Hause komme, dann kann ich einfach der sein, der ich bin. Manchmal sehen die Leute, die einen nicht genau kennen, einen ganz anderen Menschen. Zuhause bin ich einfach nur Emilio.

Nach der Albumveröffentlichung folgt eine große Tour. Was überwiegt: Druck oder Vorfreude?

Die Tour ist die schönste Zeit des Jahres. Da freue ich mich total drauf, denn das ist so eine dankbare Arbeit. Man geht jeden Abend auf die Bühne und bekommt sofort Feedback. Das ist mit keinem anderen Part meines Jobs vergleichbar. Wenn ich als Schauspieler für ein Projekt sieben Monate lang irgendwo unterwegs bin, dann muss ich meist nochmal ein weiteres Jahr warten, bis die Leute daran teilhaben können. Auf Tour passiert alles im selben Moment. Das schätze ich sehr.

Gibt es neben der Tour noch einen anderen Part innerhalb deines Doppeljobs als Musiker und Schauspieler, der dir besonders am Herzen liegt?

Ich bin jemand, der die Abwechslung braucht. Wenn ich immer mal wieder hin und her switchen kann, dann geht's mir gut und dann habe ich auch Spaß an der Arbeit. Ich war schon früher immer schnell gelangweilt. Meine Mutter musste mir jedes halbe Jahr eine neue Sportausrüstung kaufen, weil ich ständig eine neue Sportart ausprobiert habe. Ich ticke auch heute noch so. Ich brauche einfach eine gewisse Vielfalt, wenn es um meine Arbeit geht.

Zu Beginn des Jahres warst du als Kandidat bei "Sing meinen Song" dabei. Welche Erinnerungen hast du an diese Zeit?

Die Wochen in Südafrika waren einfach unbeschreiblich schön, wertvoll und super emotional. Ich war ja der Jüngste in der Runde. Man beschäftigt sich dann mit all den markanten Biografien und ist dann auf einmal selbst ein Teil davon. Das ist schon krass. Dieser Trip hat mich energietechnisch total aufgeladen.

"Sing meinen Song" in TV und Stream

"Sing meinen Song" ist immer dienstags um 20.15 Uhr bei Vox zu sehen. Die Sendung ist außerdem auf RTL+ abrufbar.

Man hat als Zuschauer das Gefühl, dass sich am Ende des Ganzen immer ein großer neuer Freundeskreis gebildet hat. War das diesmal auch so?

Ja, auf jeden Fall. Ich kannte ja niemanden vorher persönlich. Ich habe alle Kandidaten erst während der Show kennengelernt. Ich könnte auch gar nicht sagen, wer mich am meisten beeindruckt hat. Es gab so viele tolle Momente. Ich denke, dass ich mich mit Tim Bendzko irgendwie am besten verstanden habe. Aber alle waren auf ihre Weise cool. Während meiner Arbeit als Schauspieler bin ich ja auch sehr oft mit großen Teams zusammen. Aber da bilden sich nur ganz selten echte Freundschaften. Bei diesem Format war das irgendwie anders. Wir sind tatsächlich alle Freunde geworden.

Mit Emilio sprach Kai Butterweck

Quelle: ntv.de

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