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Feste Schuhe fürs Auto Kalt und frostig: Müssen jetzt wieder die Winterreifen rauf?

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Erwischt die Polizei einen Autofahrer bei Schnee und Eis mit Sommerreifen, sind 60 Euro fällig.

Erwischt die Polizei einen Autofahrer bei Schnee und Eis mit Sommerreifen, sind 60 Euro fällig.

(Foto: imago/Waldmüller)

Der Frühling macht aktuell, was er will und präsentiert sich von seiner wechselhaften Seite, von warm bis frostig. Doch was gilt, wenn bei winterlichem Wetter schon Sommerreifen am Auto sind?

Von Oktober bis Ostern auf Winterreifen zu fahren - das ist eine oft zitierte Faustregel. Rechtlich hat sie keine Relevanz, so der ADAC. Wenn es etwa aktuell schneit oder es glatt auf den Straßen wird, müssen Winterreifen am Auto sein. Sonst droht ein Bußgeld ab 60 Euro und ein Punkt in Flensburg. Im Ausland gelten oft andere Regeln, die man kennen sollte, wenn man dorthin fährt. ACE und ADAC halten Infos dazu auf ihren Internetseiten parat.

Auch mit der Versicherung kann es Probleme geben. So könnte eine Kaskoversicherung etwa nach einem Unfall wegen grober Fahrlässigkeit Leistungen kürzen. Und Ärger mit der gegnerischen Kfz-Haftpflichtversicherung könnte es bei einem unverschuldeten Unfall geben, da man sich je nach Einzelfall laut ADAC ein Mitverschulden anrechnen lassen müsse.

Denn die sogenannte situative Winterreifenpflicht in Deutschland verlangt stets Winterreifen bei winterlichen Straßenverhältnissen. Daher rät der Autoclub allen, die nun schon auf Sommerreifen unterwegs sind: Das Auto bei winterlichen Wetter- und Straßenverhältnissen stehen lassen und etwa öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Oder eben die Winterreifen wieder aufziehen.

Winterreifen im Sommer sind nicht verboten

Den ganzen Sommer über mit Winterreifen zu fahren, wäre dagegen prinzipiell nicht verboten - aber auch nicht ratsam. Denn im Warmen können die Winterpneus richtig gefährlich werden. Denn sie nutzen sich dann nicht nur schneller ab, sondern sorgen unter anderem auch für wesentlich längere Bremswege.

Dennoch können Winterreifen schon bei Tageshöchsttemperaturen von 15 bis 20 Grad Celsius an das Auto. Die Reifen nehmen dadurch keinen Schaden, denn die Fahrbahntemperaturen liegen meist unter den höchsten Lufttemperaturen.

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Wer weder im Sommer noch im Winter bei extremen Wetterbedingungen unterwegs sein will, kann auch über Ganzjahresreifen nachdenken, die ebenfalls für den Wintereinsatz zugelassen sind. Ganzjahresreifen sind quasi eine Mischung aus Winter- und Sommerreifen. Diese auch Allwetterreifen genannten Pneus sind ein Kompromiss. Die Gummimischung müsste laut ADAC zumindest theoretisch so ausgelegt sein, dass sie zwischen minus 30 und plus 40 Grad funktioniert, wenn der Ganzjahresreifen die volle Einsatzbreite abdecken soll.

Winter- und Ganzjahresreifen, die ab dem 1. Januar 2018 hergestellt wurden, dürfen auf winterlichen Straßen gefahren werden, wenn sie mindestens das Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) tragen. Vor 2018 hergestellte Reifen, die nur eine "M+S"-Kennzeichnung tragen, haben nur noch Bestandschutz bis zum 30. September 2024.

Quelle: ntv.de, awi/dpa

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