Fußball

"Dann wirst du sterben!" 22-Jähriger soll Schiri mit dem Tode gedroht haben

Schiedsrichter Martin Speckner ließ nach Überzeugung eines Fans zu lange nachspielen.

Schiedsrichter Martin Speckner ließ nach Überzeugung eines Fans zu lange nachspielen.

(Foto: IMAGO/Fotostand)

Schiedsrichter Martin Speckner lässt im Drittligaspiel von Arminia Bielefeld gegen den FC Ingolstadt zu lange nachspielen. Jedenfalls nach Überzeugung eines Fans, der dem Schiedsrichter daraufhin eine Morddrohung schickt. Polizei und Staatsanwaltschaft haben einen Tatverdächtigen ermittelt.

Nach einer Morddrohung gegen Fußball-Schiedsrichter Martin Speckner ist der Tatverdächtige ermittelt worden. Ein 22 Jahre alter Mann aus Bielefeld soll den Offiziellen nach der Partie zwischen dem FC Ingolstadt und Arminia Bielefeld am 5. April bedroht haben, wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mitteilte.

Speckner hatte nach der Leitung des Drittliga-Spiels eine E-Mail mit Drohungen und Beleidigungen erhalten. Der anonyme Absender kritisierte DFB-Angaben zufolge explizit die Länge der Nachspielzeit, in der Ingolstadt noch zum 1:1 ausglich. In der Mail heiße es unter anderem: "Wenn wir wegen dir absteigen, wirst du sterben."

Die DFB Schiri GmbH leitete daraufhin rechtliche Schritte ein und meldete die Drohungen bei der Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität (ZIT). "Wir nehmen solche Attacken ernst und sind deshalb froh, dass der Verfasser ermittelt werden konnte", sagte Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich. Der Fall soll nun den weiteren strafrechtlichen Weg gehen.

"Schiedsrichter sind kein Freiwild"

Bereits am vergangenen Dienstag (9. April) sei durch die Polizei Bielefeld eine Gefährderansprache erfolgt, "um die Situation zu deeskalieren und eine mögliche Gefahr für den bedrohten Referee auszuschließen".

Fröhlich hatte die Drohung bereits nach Bekanntwerden scharf verurteilt. "Beleidigungen und Drohungen gegen Unparteiische sind keine harmlose Folklore, sondern Attacken auf Menschen. Nichts kann sie rechtfertigen", sagte der ehemalige Top-Referee. Schiedsrichter seien "kein Freiwild, sondern Menschen, Sportler und ein selbstverständlicher Teil der Fußballfamilie".

Erst in der vergangenen Woche hatte Dynamo Dresden verkündet, dass ein Anhänger Stefan Kutschke, Torjäger und Kapitän des Drittligisten, einen Drohbrief geschickt hatte. Auch der Stürmer wurde mit dem Tode bedroht, außerdem drohte der Verfasser, Frau und Kind des Profis etwas anzutun, sollte er weiter für den Klub spielen.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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