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"Es ging einfach nicht mehr" Karl-Theodor zu Guttenberg spricht über Depression

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Weil er sich Hilfe suchte, geht es ihm heute besser: Karl-Theodor zu Guttenberg.

Weil er sich Hilfe suchte, geht es ihm heute besser: Karl-Theodor zu Guttenberg.

(Foto: picture alliance/dpa)

Um das Thema zu enttabuisieren, haben schon einige Promis über ihre Depressionen gesprochen. Zu ihnen gesellt sich nun auch der ehemalige Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Seinen Rücktritt 2011 macht er dabei nur indirekt für seine Erkrankung verantwortlich.

"Irgendwann ging es einfach nicht mehr." Mit diesen Worten wird Karl-Theodor zu Guttenberg in einer Pressemitteilung des Norddeutschen Rundfunks (NDR) zu einer neuen Episode des Podcasts "Raus aus der Depression" zitiert. Im Gespräch mit Entertainer Harald Schmidt offenbart der ehemalige Verteidigungsminister darin seine eigenen Erfahrungen mit einer Depression. Nachdem er sich Hilfe gesucht habe, gehe es ihm heute besser, verrät der 52-Jährige zudem.

Rat und Nothilfe bei Suizid-Gefahr und Depressionen
  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33

  • Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
  • Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
  • Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

"Insbesondere als ich doch sehr früh und viel zu schnell in diese hohen Ämter aufgestiegen bin, bin ich einfach an die Grenzen meiner Belastbarkeit gestoßen", erklärt zu Guttenberg. "Das sind Grenzen, die sind physischer Natur. Aber ich habe auch festgestellt, wie zunehmend mein Geist Schaden nimmt", fährt er fort.

"Und dann wurde eine Depression diagnostiziert - allerdings nicht eine, die vor allem mit dem Rücktritt zu tun hatte", erläutert der ehemalige Politiker. Vielmehr habe sich herausgestellt, "dass Depression eine sehr frühe Veranlagung in meinem Leben war". Dass er nach einer Plagiatsaffäre um seine Dissertation 2011 als Verteidigungsminister zurücktreten musste, sei "eher ein zusätzlicher Trigger" gewesen.

"Ein wichtiges Signal"

Karl-Theodor zu Guttenberg begab sich in Behandlung: Er absolvierte eine Psychotherapie und nahm kurze Zeit auch Medikamente. Heute sei es um ihn besser bestellt, erklärt der gebürtige Münchner: "Ich kann sagen, dass ich mich heute in einer guten Ausgangssituation befinde, in der ich nicht wäre, wenn ich mir damals nicht Hilfe gesucht hätte."

Der Podcast ist eine Kooperation des NDR mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention, deren Schirmherr Schmidt ist. "Dass immer mehr auch bekannte Persönlichkeiten mit uns im Podcast ihren Weg aus der Depression teilen, ist ein wichtiges Signal. Wir haben viele Hörer, die sagen: wenn dieser Promi sich traut, über Depression zu sprechen, kann ich das auch", heißt es in einem Statement Schmidts. "Das ist für mich das Schöne an diesem Format: Es zeigt anderen Betroffenen, dass sie mit der Erkrankung nicht allein sind und ermutigt, sich Hilfe zu suchen."

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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