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Basketball-Sensation aus Sachsen Chemnitz übersteht Drama und feiert Europe-Cup-Titel

Ein Punkt machte nach zwei Spielen den Unterschied.

Ein Punkt machte nach zwei Spielen den Unterschied.

(Foto: IMAGO/Alexander Trienitz)

Der erste Titel in der Geschichte der Niners Chemnitz ist gleich ein europäischer: Im Final-Rückspiel behauptet sich der Basketball-Bundesligist dramatisch in Istanbul - und ist neuer Titelträger des FIBA Europe Cup. Für die Sachsen ist es der (vorläufige) Höhepunkt eines rasanten Aufstiegs.

Die Niners Chemnitz haben ihre Traumsaison mit dem Triumph im FIBA Europe Cup vergoldet. Dem Basketball-Bundesligisten reichte im Rückspiel beim türkischen Klub Bahcesehir Istanbul eine Niederlage in der Verlängerung zum ersten Titelgewinn der 25-jährigen Klubgeschichte. In Istanbul verspielten die Chemnitzer zunächst ihren Vorsprung, triumphierten aber trotz der 95:105-Niederlage. Zum Ende der regulären Spielzeit hatten die Niners 84:95 (38:55) in Rückstand gelegen. Das Hinspiel hatten sie mit 85:74 gewonnen.

Und so machte nach insgesamt 85 Minuten Basketball ein einziger Punkt den Unterschied zugunsten der Sachsen aus. Chemnitz, 1999 gegründet, sorgte damit für den sechsten deutschen Europapokaltitel. Der Mitteldeutsche BC (2004) und die Frankfurt Skyliners (2016) mit dem heutigen Bundestrainer Gordon Herbert hatten ebenfalls den Europe Cup gewonnen, Alba Berlin den Korac-Cup (1995), die BG Göttingen die EuroChallenge (2010) und die Telekom Baskets Bonn die Champions League (2023).

Vor 13.500 Fans in der ausverkauften Ülker Sports Arena war Kaza Kajami-Keane mit 26 Punkten bester Werfer der Chemnitzer, die in der Bundesliga auf dem dritten Platz stehen und ihr Playoff-Ticket schon sicher haben. Zwischenzeitlich führte das Team von Erfolgstrainer Rodrigo Pastore die Tabelle an. Zuletzt gab es jedoch Rückschläge, die Generalprobe für das Finale verloren die Niners in Göttingen.

Letzter Angriff des Gegners geht nicht auf

Im entscheidenden Spiel des vierthöchsten Europapokals hinter der EuroLeague, der Champions League und dem EuroCup waren die Chemnitzer jedoch vom ersten Moment an wach. Der Vorsprung aus dem Hinspiel schärfe nur "die Sinne, wenn man das Positive herausnimmt. Wir müssen das richtig kanalisieren und nicht überdrehen", hatte Geschäftsführer Steffen Herhold vor der Partie gesagt.

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Die Chemnitzer führten nach dem ersten Viertel mit 19:18, verloren im Lauf des zweiten Durchgangs aber ihren Rhythmus. Bahcesehir hingegen traf nun seine Dreier und setzte sich durch einen 18:4-Lauf zur Pause auf 55:38 ab. 37 Punkte mussten die Gäste im zweiten Durchgang hinnehmen. Die 150 mitgereisten Chemnitzer Fans mussten sich ernsthaft um ihre Mannschaft sorgen.

Nach der Pause stand Chemnitz mit einer Zonenverteidigung defensiv besser. Zudem drehte Kajami-Keane in der Offensive auf. Der Spielmacher erzielte im dritten Durchgang 14 Punkte und glich zum 67:67 aus. Die Gäste dominierten das dritte Viertel mit 29:12. Im vierten Durchgang mussten die Niners immer weiter abreißen lassen, acht Sekunden vor Spielende gingen die Gastgeber mit 95:84 in Führung. Wesley van Beck vergab die Chance zum Sieg - das Spiel ging in die Verlängerung. Dort avancierte Kajami-Keane mit zwei verwandelten Freiwürfen endgültig zum Matchwinner. Im letzten Angriff des Spiels verfehlte Bahcesehir einen Dreier, der den Titelgewinn für die Türken bedeutet hätte.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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