Panorama

Schock für Patient in Türkei Zahnarzt bohrt Schraube bis ins Gehirn

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Hier sitzen Implantate und Schrauben normal. Zum Vergleich die Bilder unten.

Hier sitzen Implantate und Schrauben normal. Zum Vergleich die Bilder unten.

(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

Der Albtraum aller Zahnpatienten wird für einen Mann in der Türkei schmerzhafte Realität. Beim Einsetzen eines Implantants läuft offenbar so einiges schief. Der Zahnarzt bohrt eine Schraube durch den Kiefer bis ins Gehirn des Patienten. Der erläutert den grausigen Vorgang.

Für einen Mann in der Türkei hat eine Behandlung beim Zahnarzt mit einer Notoperation geendet. Der Arzt habe dem Patienten ein Implantat einsetzen wollen und dabei eine Schraube versehentlich in das Gehirn des Mannes gebohrt, berichtete die türkische Nachrichtenagentur IHA. Der Mann überlebte. Er habe vor Schmerz geschrien, nachdem der Arzt ihm durch den Kiefer gebohrt habe, sagte der 40 Jahre alte Patient laut IHA.

Der Arzt mit Sitz im Kreis Nilüfer in der Provinz Bursa habe ihn geröntgt, den Fehler festgestellt und ihn umgehend selbst in ein Krankenhaus gefahren. Danach sei er verschwunden. In einer mehrstündigen Operation sei die Schraube entfernt und der Patient gerettet worden, schrieb IHA. Der Fabrikarbeiter und zweifache Vater sagte, er habe rechtliche Schritte gegen den Arzt eingeleitet, der ihm bisher eine Erstattung der Behandlungskosten verweigere.

Schraube durch Knochen gebrochen

Türkischen Medien berichtete er, dass der Arzt vor dem Setzen der Implantatschraube einem Mitarbeiter gesagt habe, dass ein dafür nötiges Instrument kaputt sei. Dann habe er die Behandlung manuell fortgesetzt. Der Familienvater im Zahnarztstuhl habe gespürt, wie der Arzt sich mit viel Druck in die zu setzende Schraube gestemmt habe. Er habe dem Arzt berichtet, dass er Knochengeräusche vernehme. Der wiederum habe gesagt, dies sei normal. Dann sei die Schraube beim Hineindrücken aber durch den Kieferknochen gebrochen und hinter der Augenwand in den Bereich eingedrungen, in dem sich die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit befindet. So die Erinnerungen des Patienten. Der beschuldigte Arzt äußert gegenüber türkischen Medien, dass der Vorfall sich aufgrund einer medizinischen Komplikation ereignet habe.

Der Patient ist indessen froh, die Not-Operation gut überstanden zu haben. In der Klinik hätten ihm die Ärzte vor der OP gesagt, dass er dabei ums Leben kommen könne. So habe er sich bereits von seinen Kindern verabschiedet.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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